Nach dem Schuss ist es von großer Wichtigkeit das beschossene Stück wieder in das Blickfeld zu bekommen oder die Flucht zumindest akustisch zu verfolgen. Entfernt sich das Stück weiter, oder bleiben die Laute in unmittelbarer Nähe. Ein Schlegelndes Stück lässt sich bei absoluter Stille gut ausmachen. 
Nach ca. 15 Minuten den Anschuss begutachten und ggf. verbrechen. Dabei ist darauf zu achten, dass für eine evtl. Nachsuche dem Nachsuchegespann nicht unnötig die Arbeit erschwert wird.
(Natürlich nur, wenn das beschossene Stück nicht in Sichtweite liegt).

Das Beispielbild zeigt den Anschuss eines Wildschweins. Schussentfernung ca. 60 Meter. Kaliber 9,3x62 CDP.
Die Fluchtstrecke betrug etwa 50 Meter.
Es ist hellroter Schweiß erkennbar und somit kann man von einem Kammerschuss (Lungenschuss) ausgehen.
Da über die gesamte Fluchtstrecke eine eindeutige Schweißspur erkennbar war, konnte man davon ausgehen, dass das Stück nicht weit vom Anschuss liegen muss. Eine Nachsuche mit Hund war daher nicht erforderlich.

Immernoch gut sichtbarer Schweiß, kurz vor dem verendeten Stück.
Mit zu weichen Geschossen wird die Energie zwar auf den Wildkörper abgegeben, allerdings ist der Ausschuss nicht garantiert.

Die Blaser CDP ist ein relativ hartes Geschoss und hat den Nachteil, dass es nicht in jedem Fall aufpilzt. Besonders bei schwächeren Stücken.
Dafür ist ein Ausschuss allerdings mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zu erwarten.

In einem Fall wurde ein starker Keiler mit einer 8x57IS Evolution auf ca. 40-50m beschossen und hat am Anschuss keinerlei Pirschzeichen hinterlassen. Trotz Schnee konnte kein Schweiß ausgemacht werden.

Die Nachsuche (vielen Dank nochmal an den Sepp mit seinem Schweißhund) war dann nach 50 Metern von Erfolg gekrönt. Ein sauberer Blattschuss, kein Ausschuss und jede Menge Schweiß im Wildkörper.