Schwarzwildbejagung - pirschzeichen.de

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Die Bejagung von Schwarzwild ist für mich eine besondere Herausforderung. Jeder Fehler wird sofort bestraft. Eine Unaufmerksamkeit, ein Räuspern oder eine falsche Bewegung zur falschen Zeit bedeutet das Aus.
Um die Jagd etwas zu vereinfachen, nutzen wir die Möglichkeit der Beobachtung der Hauptwechsel und Kirrplätze. Die sogenannten Fotofallen sorgen dafür stets für Überraschungen, wie das Bild zeigt.

Wann hat man schon die Gelegenheit solche Bilder zu sehen?
Mit Spannung werden die Kameras jedesmal ausgewertet.
Der Vorteil ist, dass man gleichzeitig erfährt, was, wann und wo wird die Kirrung angenommen, oder der Wechsel benutzt wird.



Schwarzwild reagiert auf alle Arten von Störungen oder Veränderungen sehr empfindlich.
Daher ist der Kirrplatz mit besonderer Vorsicht zu behandeln.

-Beim Freischneiden der Schußschneise sollte man beachten, nicht zu    viele Äste zurückzustutzen, falls die Kirrung regelmäßig angenommen wird.

-Zum Kirren nach Möglichkeit den gleichen Weg und die gleichen Stiefel oder Schuhe nutzen.

-Den Mais nicht mit den Händen berühren.

-Wenn die Kirrung mit Mais angenommen wird, sollte man auch bei Mais bleiben und nicht anderweitige Lockmittel nutzen, da sich Das Schwarzwild sonst von der Kirrung fernhält. (Fremder Geruch).

-Es kann hilfreich sein, eine getragene Jacke oder einen Pullover auf der Kanzel zu lassen, um das Schwarzwild vertrauter zu machen.

-Leitern nicht auf den ersten Sprossen betreten. (Sagt man).

-Lautlose Kleidung tragen. Loden ist dafür hervorragend geeignet.

-Sich bequem einrichten um sich auf einen langen Ansitz vorzubereiten.

-Den Wind beachten. Wobei darauf zu achten ist, dass der Wind, besonders an Waldrändern, in Schneisen oder unterhalb von Erhebungen, sich völlig anders verhalten kann.

-Das Auto in guter Entfernung und nicht grade an einem möglichen Wechsel abstellen.

-Den Pirschweg frei von Blättern oder Ästen halten und sich mit dem Weg zur Kanzel vertraut machen.

-Auf Laute und Zeichen achten, wie anhaltendes Schrecken vom Rehwild, in Panik fliehende Rehe, oder in der Nähe von Pferdekoppeln auf das Verhalten der Pferde, die sehr empfindlich auf Schwarzwild reagieren. Lautes Knacken von Ästen und wenn es besonders gut läuft und eine Rotte im Anmarsch ist, das Grunzen und Quieken, was unverkennbar ist.

Hat eine Sau erstmal Wind bekommen, kommt es vor, dass sie den Ansitzplatz im großen Bogen umkreist, um den Feind ausfindig zu machen. In diesem Fall hat man fast keine Chance mehr auf einen Erfolg.
Schwarzwild ist da auch sehr ausdauernd. Wenn es Wind bekommen hat, kann es vorkommen, dass Das Stück längere Zeit in der Dickung verweilt und auf den Zeitpunkt wartet, bis der Jäger abbaumt. Diese Erfahrung konnte ich selber schon machen. Auch das Kreisen der Sau habe ich schon erlebt. Ich fand auf dem Rückweg zum Auto ein frisches Trittsiegel in meinem Stiefelabdruck, den ich auf dem Weg zur Kanzel hinterlassen habe.
Alles ist möglich.

Also dann, Waidmannsheil.